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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Hat Gott mich verlassen?

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 22,2

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.

Psalm 22,2

Gemeinschaft ist etwas sehr Schönes. Ich schätze das Zusammensein mit anderen, den Austausch, gemeinsames Lachen, die Nähe anderer Menschen. Auch schwere Zeiten lassen sich gemeinsam besser meistern. Wenn mehrere die Last schultern, dann ist der eigene Schmerz nicht mehr so schwer. Ehrlich gesagt kann ich es nicht nachvollziehen, wenn Menschen sich bewusst aus der Gemeinschaft zurückziehen.

In der Bibel heißt es in Psalm 22, Vers 2: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.“

In diesem Bibelvers beschreibt König David etwas, das er aus jungen Jahren nur allzu gut kannte: auf der Flucht vor seinem Widersacher, emotional am Ende und gefühlt ohne jegliche Zukunftsperspektive. David fühlte sich selbst von Gott im Stich gelassen.

„Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne“, sagt David. Ehrlich gesagt, ich kann mit dieser Aussage einiges anfangen. Wie oft habe ich den Eindruck, meine Gebete reichen gerade einmal bis zur Zimmerdecke.

In solchen Momenten ist es gut, wenn ich das tue, was David und lange Zeit später Jesus Christus am Kreuz getan hat: Ich lasse das aus mir raus, was mich aufwühlt. Ich sage es meinem Gott. Und dann? Dann lege ich meine Geschicke in seine gütigen Hände. Dann vertraue ich mich ihm an in dem Wissen, dass Gott es gut mit mir meint und mich in meiner Not tragen wird.

Wie David, und viele andere nach ihm, werde ich feststellen: Meine Hilfe ist nicht fern. Gottes starker Arm reicht bis zu mir.  

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