/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Kleine Anfänge, große Wirkung
Wolf-Dieter Kretschmer über Lukas 13,19.
Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf’s in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum.
Es ist ein kleiner Same mit einer großen Wirkung, sagt Jesus, und vergleicht Gottes Reich mit einem Senfkorn. Ich zitiere: „Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf’s in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum“, Lukas 13,19.
Zwei Dinge finde ich an diesem Gleichnis erstaunlich:
Einerseits befindet sich in dem kleinen Senfkorn der Bauplan einer großen Pflanze. Wenn das gesäte Senfkorn ausreichend Wasser bekommt, wächst es zu einem großen Senfstrauch heran. Der genetische Bauplan bestimmt, dass keine Distel und auch kein Apfelbaum wächst. – Nein, nur ein Senfstrauch entsteht.
Andererseits finde ich es bemerkenswert, dass trotz des achtlosen Umgangs mit dem Samen, der Same keimt und eine Pflanze hervorbringt. Gott hat den Samen entsprechend angelegt: Stimmen die Rahmenbedingungen, kann der Same gar nicht anders, als keimen.
Übertrage ich dieses Gleichnis auf heute, dann heißt das: Gott hat das Evangelium mit allem ausgestattet, um Menschen anzusprechen, sie in die Nachfolge Jesu zu rufen und sie von ihrer Schuld zu befreien. Zweitens: Das Evangelium wirkt auch ohne mein Zutun.
Mich entlastet dieses Gleichnis Jesu. Ich lerne, dass es nicht so sehr auf mich, meine Fähigkeiten und Anstrengungen ankommt. Das Evangelium ist so beschaffen, dass es von alleine wirkt. Mein Aufgabe ist es, das Evangelium dort hin zu befördern, wo es wirken soll, – genauso, wie ich den Samen im Garten sähen muss, wenn daraus eine Pflanze wachsen soll.
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