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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wenn mir beim Gedanken an Gott schwindelig wird

Oliver Jeske über Jeremia 5,24.

Lasst uns doch den HERRN, unsern Gott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen gibt zur rechten Zeit und uns die Ernte treulich und jährlich gewährt.

Jeremia 5,24

Ich bin nicht schwindelfrei. Grundsätzlich habe ich einen großen Respekt vor steilen Abhängen. Bei freischwebenden Brücken bekomme ich leicht mal weiche Knie. Die Kehrseite der Medaille: Was Stürze aus größerer Höhe anbelangt, da habe ich mich bisher eher selten ernsthaft in Gefahr gebracht.

Vielleicht ist diese Erfahrung der Schlüssel zum schwierigen Thema Gottesfurcht. Der Prophet Jeremia hat seinen Zeitgenossen vor über 2 ½ Jahrtausenden erklärt, wie eine angemessene Haltung Gott gegenüber aussehen kann. Und zwar so: »Wir wollen den HERRN, unseren Gott, fürchten. Er schickt uns ja den Regen, im Herbst wie im Frühjahr, und sorgt dafür, dass das Korn auf den Feldern zu seiner Zeit reif wird.«

Tatsächlich kann mir leicht schwindelig werden beim Gedanken an einen Gott, von dem mein ganzes Wohlergehen und das ganzer Völker abhängt. Doch genau diese innere Haltung ist es, die Gott die richtige Wertschätzungen entgegen bringt. So wie mich meine Höhenangst bestimmt vor manchem Unfall bewahrt hat, so bewahrt mich diese Abhängigkeit von Gott vor der Haltung: Ich schaffe alles allein, bin meines eigenen Glückes Schmied und brauche Gott nicht.

Gottesfurcht hat etwas Beschützendes, Bewahrendes. Auf meine Höhenangst könnte ich manchmal gerne verzichten. Meinen Respekt vor Gott allerdings möchte ich lieber behalten. 

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