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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Dürre lässt wachsen

Tobias Schier über Joel 2,23.

Und ihr, Kinder Zions, freuet euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch gnädigen Regen gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen wie zuvor

Joel 2, 23

Erinnern Sie sich? Vor zwei Jahren hatten wir einen wirklich heißen Sommer. Grüne Wiesen waren braun, Bäume und Blumen ließen die Blätter hängen. Trotzdem würden wir hier in Deutschland nie von einer Dürre sprechen. Ich muss nur aus dem Fenster gucken und ich weiß: In der Regel sind wir wohl eher mit Regen gesegnet. Und das meine ich tatsächlich so, wie ich es sage. Jedes Jahr hören wir von Dürrekatastrophen in den südlichen Ländern – da kann Regen wirklich Segen bedeuten.

Dem Volk Israel zur Zeit des Alten Testaments ging es ganz genauso. Der Prophet Joel erinnert das Volk Israel daran, wenn er sagt: „Ihr Bewohner des Zionsberges, freut euch und jubelt über den Herrn, euren Gott! Er erweist euch seine Güte und schickt euch Regen wie zuvor, Frühregen im Herbst und Spätregen im Frühjahr.“ Jedes Jahr kamen der Frühregen und der Spätregen. Darauf war in der Regel Verlass. Joel sieht hier die Versorgung Gottes.

So habe ich Gott bisher auch immer erlebt. Als denjenigen, der mein Leben sieht und dem es auch wichtig ist. Gott versorgt mich, auch wenn ich natürlich Dürrezeiten in meinem Leben kenne. Ganz praktisch gab es Zeiten in meiner Studentenzeit, in denen ich zuerst die Pfand-Wasserflaschen an der Kasse abgegeben habe, um mir von dem Geld dann Milch und Brot zu kaufen. Ich hatte nicht mehr. Genauso gab es Ereignisse, die mich in eine Dürre katapultiert haben. Das Leiden und der Tod meines Vaters waren solche Momente für mich.

Da ermutigt mich das, was der Prophet Joel hier sagt. Es bedeutet, dass Gott auch in der Dürre da ist. Das Gott gerade hier mein Versorger ist. Denn ich habe nicht alles in der Hand. Manchmal neige ich dazu das zu vergessen und mein Glaube an mich selbst wird größer, als der an Gott.

Dürrezeiten sind Zeiten des persönlichen Wachstums! Gerade dann, wenn das „Wasser“ fehlt, sollte mein Glaube an Gott wachsen. Denn da ist nichts anderes mehr. Nur er und ich. Dürre lässt mich wachsen. Zu ihm hin.

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