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/ ERF WortGut / 3:00 min.

ERF WortGut: Unterwegs zum Countdown

Wer selbst einmal im Heiligen Land gewesen ist, kann diesen Ausdruck aus eigener Anschauung verstehen. Jerusalem liegt hoch oben im Bergland von Judäa. Von der Küstenebene ist es ein steiler Anstieg, von Osten, von der Jordansenke kommend, sind noch mehr Höhenmeter zu überwinden.

Doch für Jesus und seine engen Freunde geht es um mehr, als nur eine weitere anstrengende Wanderung zu unternehmen. Für Jesus ist es die letzte Reise aus seiner Heimat Galiläa in die sogenannte Heilige Stadt Jerusalem. Für ihn war klar, was dort geschehen würde: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“

Ob die Jünger von Jesus wirklich verstanden, was er ihnen sagen wollte, ist zu bezweifeln. Immer, wenn er vom „Menschensohn“ redete, war dies eine Offenbarung und eine Verhüllung zugleich. Der Menschensohn, das war ihnen klar, war der von Gott mit der Weltherrschaft Bevollmächtigte. So hatte es Daniel einige Hundert Jahre vorher in seinen gewaltigen Visionen gesehen und weitergegeben. Doch was genau die Verbindung zwischen dem Menschensohn und Jesus, ihrem Meister, war, das verstanden sie nicht.

Was sollte dort in Jerusalem vollendet werden? Doch wohl die gewaltigen Voraussagen von Daniel, dass der Menschensohn alle Reiche der Welt, alle Herrschaft von Menschen über Menschen, beenden würde, und dass Gottes gute Herrschaft endlich anbrechen würde.

Das waren ja wunderbare Aussichten! Sie würden dabei sein, wenn das geschieht! Dann war der Gang nach Jerusalem vielleicht wirklich der Anfang der Weltvollendung?  Hatte Jesus nicht auch etwas davon gesagt, dass der Menschensohn dienen müsse, und sein Leben geben wolle für die Menschen? Warum sprach Jesus davon, dass die Propheten über den Menschensohn gesprochen hätten? Streng genommen war es doch nur Daniel? Oder musste vielleicht das, was dort im Danielbuch geschrieben stand, mit den Aussagen anderer Gottesmänner verbunden werden? Zum Beispiel mit den Aussagen von Jesaja, dass ein Gottesknecht kommen würde, der sein Leben geben würde für alle? Wie passte das zusammen: Der mächtige Menschensohn und der leidende Gottesknecht?

So war die letzte Wanderung von Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem von vielen offenen Fragen geprägt. Doch eins war auch damals schon klar: Was auch immer geschehen würde, es war Teil des Planes und des Willens Gottes. Und der ist und bleibt gut, auch wenn es durch offene Fragen und durch Zweifel geht, durch Leid und Schmerz oder sogar durch den Tod.

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