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© Stocksnap / pixabay.com

23.09.2020 / ERF Global Hope / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Ingrid Will

Allein, doch nicht verlassen

Nach gewaltsamer Tragödie ist Ada komplett allein. Dann hört sie zum ersten Mal von Gottes Liebe.

 

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An einem verregneten Mittwochvormittag fährt die Leiterin von TWR Albanien, Ledi Hebibasi, zu „Mamicare Albania“ in Tirana. Sie ist mit einer jungen Frau in dem Mütterzentrum verabredet, das unter anderem Kurse für Schwangere und ein Elterncafe anbietet.

Ledi und ihr Team arbeiten regelmäßig mit der Stiftung „Mother and Child Hospital Foundation“ zusammen, die Mamicare betreibt. Denn der TWR Leiterin liegt die Arbeit für und mit Frauen besonders am Herzen. Engagiert setzt sie sich für die weltweite Initiative ERF│TWR Women of Hope ein. Mit ihrem Team produziert sie dabei nicht nur Radiosendungen, sondern organisiert auch Frauengebetsgruppen und besucht Frauen in Not.

 

Schon beim ersten Kennenlernen merkt Ledi, dass Ada und ihre kleine Tochter eine tragische Vergangenheit haben. Als sie die junge Mutter darauf anspricht, erzählt diese mit Tränen in den Augen ihre Geschichte:

Ada wächst in Fier, einer Kleinstadt in Mittelalbanien, auf. Nach der Schule macht sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und findet schnell eine Stelle in der Hauptstadt Tirana. Dort lernt sie einen Mann kennen. Orsi ist geschieden und hat schon zwei Kinder, aber das ist Ada egal. Sie ist verliebt und will ihn heiraten.

Doch für ihre Familie ist es undenkbar, dass sie mit 23 Jahren einen älteren und geschiedenen Mann heiratet. Als Ada sich die Hochzeit nicht ausreden lässt, schlagen die Eltern ihre Tochter. Mehrmals muss die junge Frau ins Krankenhaus, nachdem ihr Vater sie übel zugerichtet hat. Dies ist in Albaniens patriarchalischer Gesellschaft leider nichts Ungewöhnliches. Laut Amnesty International erfährt dort jede dritte Frau häusliche Gewalt.

Ein kaltblütiger Mord ändert alles

Ada weigert sich dennoch mit ihrem Freund Schluss zu machen. Aufgebracht reist ihr Vater ein paar Monate später nach Tirana, um den Geliebten seiner Tochter umzubringen. Er lockt ihn in einen Hinterhalt und sticht mit einem Messer auf ihn ein. Orsi stirbt noch am Tatort. Adas Vater wird festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt.

Kurz darauf erfährt Ada, dass sie schwanger ist. Verzweifelt, traumatisiert und völlig auf sich gestellt sucht sie Zuflucht in Schweden. Dort bringt sie ihre Tochter zur Welt. Doch nach einem Jahr in ihrer neuen Heimat erlebt sie einen weiteren Rückschlag: Die schwedische Regierung lehnt ihren Antrag auf Asyl ab. So ist die junge Mutter gezwungen, nach Albanien zurückzukehren.

Unerwartete Hilfe schenkt Hoffnung

Zu ihrer Familie kann Ada nicht. Ihre Mutter und ihr Bruder machen sie für die Inhaftierung des Vaters verantwortlich und verweigern den Kontakt. Daher zieht sie erstmal nach Tirana. Das Leben als alleinerziehende Mutter ohne Netzwerk und Job ist hart. Ada hat oft kaum genug Geld, um sich und ihr Baby mit dem Nötigsten zu versorgen.

Doch Gott hat sie nicht vergessen. Ein Pastor, den Ada in Schweden kennengelernt hatte, setzt sie mit der Leiterin von „Mamicare Albania“ in Verbindung. Das Mütterzentrum versorgt die junge Mutter mit Lebensmitteln und Babynahrung und organisiert das Treffen mit Ledi. So kann das Women of Hope Team in den folgenden Wochen seelsorgerische Gespräche mit Ada führen.

Ledi und ihr Team beten auch für Ada und erzählen ihr, dass Gott sie liebt und so annimmt, wie sie ist. Wie viele Menschen in dem ehemalig atheistischen Staat weiß Ada bislang nur wenig über Gott. Und sie ist erstaunt, dass fremde Menschen ihr so bedingungslos helfen.

Ein Neustart in der alten Heimat

Leider ist die Miete in der Hauptstadt für die alleinerziehende Mutter auf Dauer zu hoch. Ada beschließt daher, zurück an ihren Heimatort zu ziehen. Glücklicherweise kann Ledi sie in Fier mit zwei Frauen aus dem Women of Hope Gebetsnetzwerk in Verbindung bringen. Diese treffen sich bis heute regelmäßig mit Ada und beten mit ihr.

Nach ihrem Umzug schrieb Ada: „Liebe Ledi, ich hätte nie gedacht, dass ich Menschen wie dich in Albanien kennenlernen würde. Du hast mir mit deiner Fürsorge Gottes Liebe gezeigt. Die Menschen, die du mir vorgestellt hast, sind gute Freunde geworden und begleiten mich in meiner schwierigen Lebenslage. Vielen Dank für deine Gebete und dass du dich in meiner Not um mich gekümmert hast. Du bist für mich mehr als eine Schwester.“

Vor kurzem hat Ada ihr Leben Jesus anvertraut. Sie geht in eine lokale Gemeinde und hört oft die TWR Programme im Radio. Sie hat mittlerweile auch ihre Mutter besucht und bemüht sich um Versöhnung mit ihrer Familie.

 

Gebetsanliegen

  • Bitte beten Sie, dass Ada im Glauben wächst und eine gute Zukunft für sich und ihre Tochter aufbauen kann.
  • Beten Sie auch dafür, dass Ledi und ihr Team weiterhin viele Frauen mit ihren Programmen und durch persönliche Gespräche mit der Botschaft von Gottes Liebe erreichen.

 

 Ingrid Will

Ingrid Will

  |  Projektmanagerin ERF Global Hope

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