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Persönliche Entscheidung notwendig

Werner Heise über Hosea 2,1

Anstatt dass man zu ihnen sagt: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird man sagen: »O ihr Kinder des lebendigen Gottes!«

Hosea 2,1

Lebenswege verlaufen sehr unterschiedlich. Wer mehr oder weniger begeistert zum Kindergottesdienst oder zur Sonntagschule ging, sitzt als Jugendliche oder Erwachsener nicht automatisch in der Kirchenbank. Es ist immer eine ganz persönliche Geschichte, sich Jesus Christus anzuvertrauen. Und ganz unabhängig davon, wie fromm und engagiert die Eltern gelebt haben, treffen die Kinder ihre Entscheidung. Auf wen sie vertrauen und wem sie folgen wollen. Manche sind einfach nicht mehr dabei, wenn Christen sich – zum Beispiel zum Gottesdienst – treffen. Sie hören und lesen die Bibel nicht mehr. Andere wenden sich bewusst dagegen und wollen mit Gott und Glauben nichts mehr zu tun haben. Und manche basteln sich aus biblischen und nichtbiblischen Elementen ihre eigene religiöse Welt.

Glaube an Gott ist keine kulturelle Gewohnheit. Nichts, was ich tun kann, weil alle es so machen. Wer sich zur Kirche hält, weil es so üblich ist, kann es auch lassen. Dann heißt es: ‚Sie ist nicht mehr dabei.’ ‚Er gehört nicht mehr zu uns.’ Das kann hoffnungslos und verzweifelt klingen. Wie endgültig. Für Gott ist es das keineswegs.

Der Prophet Hosea lebte im 8. Jahrhundert vor Christus in Israel. Damals hatten sich viele im Volk von Gott abgewendet. Seinen zweiten Sohn nannte Hosea deshalb Lo-Ammi. Das bedeutet: Nicht mein Volk. Jedesmal, wenn er den Jungen rief, wurde Hosea schmerzlich daran erinnert, wie sehr die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk beschädigt war.

Doch dann sagt Gott mit Blick auf das Volk zu dem Propheten: „Anstatt dass man zu ihnen sagt: ,Ihr seid nicht mein Volk', wird man sagen: ,O ihr Kinder des lebendigen Gottes!'“   So steht es in Hosea Kapitel 2 Vers 1.

Da heißt es doch wahrhaftig von Menschen, die nicht an Gott geglaubt, die ihren selbst ernannten Göttern gehuldigt haben: Sie werden Kinder des lebendigen Gottes sein! Sie werden nicht mehr nach den in ihrer Umgebung üblichen religiösen Vorstellungen und Bräuchen leben. Sie werden geistlich von neuem geboren sein. Wie Kinder zu ihren Eltern werden sie eine Beziehung zu Gott haben. Zu dem lebendigen Gott, der sich in der Geschichte Israels immer wieder bezeugt hat. Der Apostel Paulus hat dieses Wort an den Propheten Hosea später so verstanden, dass es für Juden und auch Nichtjuden gilt (vgl. Rö. 9,24-26).

Vor einigen Jahren lernte ich einen Mann kennen. Er war in einer christlichen Gemeinde aufgewachsen. Doch zum Glauben an Jesus Christus kam er erst im Rentenalter. Dass seine Mutter zeitlebens für ihn gebetet hatte, war ihm bewusst. Seine Umkehr zu Gott erlebte sie nicht mehr.

Ein Freund von mir ist in einer muslimischen Familie aufgewachsen. Erst im Erwachsenenalter hörte und las er die biblischen Berichte von Jesus. Gott sei Dank geschieht das Wunder bis heute, dass Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Kulturen „Kinder des lebendigen Gottes“ (Hosea 2,1) werden. Ob das Wort an Hosea auch Sie tröstet und ermutigt? Ich wünsche es Ihnen von Herzen. 

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