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Offenbarung 1,4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt."

Offenbarung 1,4

"Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt."
So lautet das Bibelwort für den heutigen Tag aus dem Buch der Offenbarung, Kapitel 1, Vers 4, Gnade. Eines der in der Bibel am häufigsten benutzen Worte: Gnade. In unserer Alltagssprache wird dies Wort möglichst vermieden.
Möchte ich Gnade? Ich möchte Recht. Das ist der Gegensatz, den ich zu diesem Wort empfinde. Bei Gnade fallen mir Bilder ein von einem Menschen, der in seiner Bedrohung um ein Leben bettelt. Der möchte ich nicht sein. Nein, Gnade möchte ich nicht nötig haben.
Wenn ich allerdings über Recht oder Gnade ein wenig länger nachdenke, dann erscheint es mir doch wichtig, dass es Gnade gibt. Denn allein aus dem, was Recht ist, kann niemand bestehen. Ich bin nicht fehlerfrei, und ich kenne auch keinen, der fehlerfrei ist. Und die, die das für sich in Anspruch nehmen, erscheinen mir am wenigsten fehlerfrei zu sein.
Also brauchen wir alle, brauche ich doch ein wenig Gnade? Oder sogar mehr als ein wenig?
Das Wort Gnade umfasst in der Bibel eine größere Bedeutung als in unserer Sprache. In der Sprache des Alten Testaments schwingt darin nicht Herablassung und das Gönnerhafte, sondern die Freiwilligkeit, die Gutherzigkeit, die Güte, das sich als Liebe herabneigen mit.
Im neuen Testament klingt im Wort Gnade die Gabe, das Geschenk an.
Wenn Paulus von Gnade spricht, so ist damit alles zusammengefasst, was Gott in Jesus Christus zu unserem Heil getan hat.
Gnade heißt also nicht, da lässt mich einer spüren, wie wenig ich eigentlich tauge und wie groß seine Macht ist. Obwohl er das könnte. Obwohl das nicht so ganz falsch ist. Allein aus dem, was ich tue, kann ich vor Gott keine Pluspunkte sammeln, bestenfalls bleibt die Zahl meiner Minuspunkte gering.
Gnade heißt, Gott meint es gut mit mir. Gott vergibt mir meine Fehler. Nicht weil es auf sie nicht ankommt. Sondern weil ich ihm wichtiger bin als mein Tun. Er hilft mir über meine Schwächen hinweg. Er bewertet mich nicht nach meinem Handeln, sondern nach seiner Liebe. Unter seiner Gnade bekomme ich Freiheit und Kraft zu neuem und anderem Tun.
Da ist nichts peinlich, da ist es einfach nur wunderbar, in seiner Gnade zu stehen.
„Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.“
Fast alle Briefe im Neuen Testament enthalten zu Beginn oder am Ende einen ähnlichen Gnadenwunsch. Gnade ist das größte, was einem Menschen oder einer christlichen Gemeinde widerfahren kann.

Und diese Gnade wird uns allen mit unserem heutigen Bibelwort zugesprochen. Gnade von
dem ewigen Herrn, von unserem Schöpfer und Bewahrer und unserem Richter zugleich.
Da erleben wir Friede in unserer Seele, da schwindet jede Angst, da verlässt uns die Sorge darum, ob wir mit unserem Tun vor Gott bestehen können. In seiner Liebe und Gnade wird er uns zurechtbringen, heute und immer.
Können wir besser in den Tag gehen als unter diesem Wort?
„Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.“
Amen

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