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/ Wort zum Tag

Matthäus 8,26

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille."

Matthäus 8,26

Wie passt die Geschichte von der Sturmstillung zu Weihnachten? Es ist die große Stille, die mich fasziniert. Gerade noch herrscht Panik im Boot – und nun dieser himmlische Frieden. Ängste schwinden. Alle wundern sich. Woher nimmt Jesus diese Vollmacht, Wind und Wellen zu gebieten? Während ich versuche, mich in die Situation hineinzuversetzen, spüre ich eine Sehnsucht nach Stille. Im Blick auf Weihnachten wünsche ich mir eine stille Nacht – eine heilige Nacht. Nur leider sieht die Wirklichkeit meist anders aus. Wenn man den ganzen Weihnachtstrubel so sieht, müsste es eher heißen „unruhige Nacht, eilige Nacht“! Überall rennen, hetzen, jagen die Leute durch Einkaufspassagen und Fußgängerzonen. Und ich? Alle Jahre wieder nehme ich mir vor, es ruhiger angehen zu lassen. Wird es dieses Jahr gelingen? Oder erhebt sich da wieder ein heftiger Sturm? Ich befürchte es. Ich habe das Gefühl, wir sitzen alle im selben Boot?!
Ich denke dabei an eine alleinerziehende Mutter. Sie muss mit ihrem Sohn und ihrer Tochter den vorweihnachtlichen Alltag allein bewältigen. Ihr Mann ist dieses Jahr ausgezogen. Wer wo mit wem Weihnachten feiert, steht noch nicht fest. Sie ist gestresst. Es sind so viele Dinge, die sie beunruhigen, wenn sie an die Zukunft denkt. Wenn Jesus doch ein Wunder tun würde?!
Wer sitzt da noch im Boot? Ich kenne den Mann kaum. Aber er sieht traurig aus. Er hat seine liebe Frau verloren. Weihnachten wird er bei den Kindern sein. Das tröstet ihn. Eilig hat er´s nicht. Es ist still geworden um ihn herum. Manchmal zu still. Dann wird ihm bewusst, wie laut die Stürme in ihm toben. Da ist die Angst, dass die Wellen über ihm zusammenschlagen. Er hofft, dass Jesus ihn rettet und er wieder zur Ruhe kommt.
Im selben Boot sitzt eine Familie. Vater, Mutter und drei Söhne. Sie haben alles vorbereitet für das Fest. Der Tannenbaum steht schon. Die Geschenke sind versteckt. Es duftet nach Spekulatius und Zimtsterne. Die Vorfreude ist groß. Sie wächst von Tag zu Tag. Nebenbei laufen die Tagesthemen. Es geht um Themen wie Ebola, Kämpfe gegen die IS, Sanktionen gegen Russland und andere beängstigende Nachrichten. Natürlich kann man das ausblenden für eine Nacht. Doch damit ist niemandem geholfen. Es muss ein Wunder geschehen. Jesus muss auf den Plan treten. Hat er doch die Macht im Himmel und auf Erden, oder etwa nicht?!
Zu denen, die im selben Boot sitzen, sagt Jesus: „Was seid ihr so ängstlich, ihr Kleingläubigen?“ (V.26). Ja, ich gebe zu, dass mir manchmal der Glaube fehlt. Der Glaube an ein Wunder: Das Wunder, dass Frieden wird, wo man sich bekämpft. Das Wunder, dass sich Ängste in Wohlgefallen auflösen. Das Wunder der Sturmstillung. 
Aber das Schöne an der Geschichte von der Sturmstillung ist ja, dass das Wunder geschieht, trotz des Kleinglaubens der Jünger. Das ist unglaublich ermutigend für mich. Trotz meines kleinen Glaubens, kann Jesus große Dinge bewirken – so, dass ich mich nur wundern kann. Wichtig ist, dass ich mit allem, was mich beunruhigt, zu Jesus komme. Jesus ist eben nicht der „holde Knabe mit lockigem Haar“, wie es in einem Weihnachtslied heißt. Jesus kann dafür sorgen, dass Ruhe einkehrt – himmlische Ruhe tief in mir. Es ist sein Friede, der menschliches Verstehen überragt. In diesem Frieden wird das Weihnachtsfest zu einer stillen und heiligen Nacht. 
 

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