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/ Wort zum Tag

Jakobus 4,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde."

Jakobus 4,17

Sind Sie ein Sünder? Viele antworten auf diese Frage: Na ja, das kann man doch nicht so sagen. Natürlich machen wir alle mal was falsch. Aber so richtig schlimme Dinge habe ich noch nicht gemacht. Ich habe noch keinen umgebracht und ich habe auch noch keine Bank überfallen. Fällt ihnen etwas auf? Sünde ist hier eine Art Vermeidungsproblem. Also: Wenn ich vermeide, etwas Falsches zu tun, bin ich kein Sünder. Abgesehen davon, dass man fragen kann, wer denn noch nie etwas falsch gemacht hat, kann man überlegen: Ist einer, der nichts Schlimmes tut, deswegen schon kein Sünder? In der Bibel lesen wir dazu etwas anderes. Da heißt es in unserem heutigen Bibelwort aus Jakobus 4,17: Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde. Sünde, so heißt es hier, ist also nicht nur, etwas Falsches zu tun. Sondern Sünde ist auch: Etwas Richtiges, was ich tun könnte, nicht zu tun. Ich merke z.B.: Da ist einer, der braucht mich. Der braucht meine Zeit, mein Geld oder meine Unterstützung. Aber ich helfe ihm nicht. Dann ist das genauso Sünde wie ein Diebstahl. Ich nehme dem anderen sozusagen die Hilfe weg, die ich ihm hätte geben können.

In der Rechtsprechung spricht man von unterlassener Hilfeleistung. Wenn man auf der Straße einen Verletzten sieht und fährt einfach vorbei, ist das unterlassene Hilfeleistung: So ist es auch sozusagen unterlassene Hilfeleistung vor Gott, wenn ich einem Menschen nicht helfe, dem ich helfen könnte. Mir geht es z.B. so, dass ich mich manchmal frage: Hätte ich in einer bestimmten Situation nicht noch etwas vom Glauben sagen können? Habe ich anderen etwas vorenthalten, was für sie wichtig ist? Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann für mich nur sagen: Solche Situationen gibt es immer wieder. Ich muss also auf die Frage, ob ich Sünde tue, eindeutig mit Ja antworten. Sie auch?

Was ergibt sich daraus? Sollen wir uns mehr Mühe geben, anderen etwas Gutes zu tun? Natürlich. Aber das allein ist zu wenig. Denn wir schaffen es von uns aus nie, alles richtig zu machen. Wir bleiben immer auch Sünder. Aber das Schöne ist: Gott hat uns immer noch lieb. So lieb, dass er Jesus für unsere Sünde am Kreuz hat sterben lassen. Am Kreuz hat Jesus die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen: die Todesstrafe. Er hat nichts unterlassen, was er uns an Gutem tun kann. Ihm können wir keine unterlassene Hilfeleistung vorwerfen.

Er hat am Kreuz alles für uns getan. Und er lädt uns ein, dass wir das im Glauben annehmen. Dann sind wir frei von unserer Sünde. Und dann hilft er uns auch, dass sich unser Leben ändert. Mit seiner Hilfe können wir es einüben, anderen Gutes zu tun. Wer schon Christ ist, hat das wahrscheinlich schon oft gehört. Gerade dann ist es gut, sich neu bewusst zu machen:  Auch in meinem Leben gibt es Sünde. Nicht, um nur noch in Sack und Asche zu gehen. Sondern um sich neu daran zu freuen, was Jesus für mich getan hat. Dann ist das nicht mehr nur Theorie. Sondern dann wird mir das persönlich neu wichtig. Und ich sage: Ja, von dem her, was ich tue, bin ich ein Sünder. Aber ein Sünder, der durch Jesus frei gemacht wurde. Durch ihn bin ich dann letztlich kein Sünder mehr.

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