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/ Wort zum Tag

Johannes 16,22

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Christus spricht: Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen."

Johannes 16,22

„Da wurden die Jünger froh, als sie Jesus sahen.“ Gerade noch hatten sich die Jünger  hinter verschlossenen Türen verrammelt.  Doch da kam Jesus und sprach ihnen seinen Frieden zu. Jesus hatte gewusst, dass dieser Moment mit dem Ausbruch der Wiedersehensfreude kommen würde. Aber die Jünger konnten die Ankündigung des Wiedersehens angesichts der Abschiedssituation nicht begreifen. Und vor der Osterfreude  muss ich auch die dunkle Seite wahrnehmen.
Im neutestamentlichen Satz für den heutigen Karsamstag sagt Jesus: „Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
Also Freude hoch drei wird angekündigt. Aber so einfach ist das natürlich nicht. Frust, Depression, Krise oder Burn-Out können ein Leben traurig machen. Das ist meist kein Dauerzustand des Lebens. Aber ein Leben ohne Krise gibt es nicht. 
Jesus spricht zunächst die Realität der Krise aus: „Ihr habt nun Traurigkeit“. Daran entdecke ich: Es ist sehr wichtig, dass ich in meinem Leben eine aktuelle Schieflage nicht verdränge, sondern wahrnehme und benenne. Zunächst mal für mich selbst, dann aber auch je nach Lage im Gespräch mit einem Menschen meines Vertrauens. Ganz wesentlich ist es, diese aktuelle Krise, die Trauer im Gebet Jesus Christus anzuvertrauen.
Dann kommt von ihm das große göttlicher ABER. Dieser Satz von Jesus steht zwar in den Abschiedsreden von Jesus im Johannesevangelium. Aber es ist kein Abschied für immer. Jesus ist nicht einfach verschwunden. Er hatte den Jüngern und uns Christen auch kein Vermächtnis in Form von einigen Erinnerungen und Schriften hinterlassen. Den Jüngern hatte er angekündigt, dass es ein Wiedersehen nach seinem Weg in den Tod geben wird. Und wir Christen haben es heute mit dem lebendigen Jesus zu tun, der unser Leben sieht und für uns da ist.
Nun gilt es, dass die Realität des Ostergeschehens in meinem Leben ankommt. Natürlich könnte Jesus uns dazu gute Gedanken für unseren Verstand geben, um wenigstens ansatzweise seine Auferstehung vom Tod zu begreifen. Aber das würde nicht ausreichen. Darum gibt uns Jesus uns etwas für unser Herz. Er schenkt uns Freude, die uns niemand wegnehmen kann. Dieses Geschenk hat seinen besten Platz in unserem Herz.  Denn diese Freude ist nicht oberflächlich. Freude ist  kein Dauergrinsen und auch keine aufgesetzte Fröhlichkeit. Denn diese Freude schenkt Jesus durch die Krise hindurch.
In der Ursprache des Neuen Testamentes ist die Freude eng verwandt mit der Gnade. Seit Ostern empfangen wir die Gnade, für die Jesus durch seinen Tod am Kreuz bezahlt hat. Daraus entsteht Freude in unserem Herzen als Lebenseinstellung und Lebensfundament. Die Freude versorgt und stärkt unser Herz mit Nahrung. Die Freude wiederum entsteht durch tröstende und ermutigende Gedanken der Bibel, die mir immer wieder begegnen. Damit finde ich in Lebenskrisen und Herausforderungen, aber natürlich auch im Alltag und bei erfreulichen Erlebnissen Halt und Orientierung.

Im 2. Timotheusbrief finden wir ein Beispiel, wie Gott dafür sorgt, dass die Osterfreude über Jesus in unserem Leben ankommt. Ich gebe diesen Satz in der Gegenwartsform wieder: „Gott gibt uns nicht den Geist der Furcht, sondern seinen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“

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