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/ Wort zum Tag

Lukas 15,4-5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet? Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude."

Lukas 15,4–5

Eine eigenartige Frage stellt der Bibelvers des heutigen Tages: "Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er’s findet? Und wenn er’s gefunden hat, so legt er sich’s auf die Schultern voller Freude." (Lukas 15,4-5)

Heute gibt es gar nicht mehr so viele Menschen, die hundert Schafe ihr eigen nennen können. Ich habe zwar vor langer Zeit mal neben einem Schafsstall gewohnt und meine vierbeinigen kuscheligen Nachbarn zuweilen mit Ohr, Nase und Auge wahrgenommen – aber hundert waren es nicht.
Eigenartige Frage – eindeutig nicht aus unserer Zeit. Und trotzdem: Worum geht es hier?
Jesus stellt Menschen, die ihm neugierig zuhören, diese Frage. Es heißt, dass unter denen, die da zu ihm gekommen sind, viele eher einen schlechten Ruf haben. Es sind aber auch angesehene Leute da, die viel unter ihren Mitmenschen gelten. Die ärgern sich nun, dass Jesus sich mit solchen Gesindel einlässt, ja sogar gemeinsam mit denen isst, was ja nun gar nicht angeht für ordentliche Bürger.
Und da stellt Jesus diese Frage. Von diesen wohlgeachteten Bürgern mögen manche eine so große Schafsherde besitzen, auch wenn sie vielleicht selbst nicht mehr mit ihr an den Rand der Wüste ziehen, sondern die Arbeit ihren Knechten überlassen. Auf jeden Fall sind da Leute, die von ihrem Stand her auch Verantwortung kannten.
Jesus lässt sie nicht alleine mit dem Rätsel, was er ihnen wohl damit sagen will. Er erklärt selbst: Genauso, wie ihr euch darüber gefreut hättet, das verlorene Schaf wieder zu haben, so freut sich Gott im Himmel über jeden Sünder, der ein neues Leben anfängt.
Da mag mancher denken: Gut, dass ich kein Sünder bin, und dabei vielleicht rüber zu denen schielt, die er für Gesindel hält.
Gut, wenn er dabei Recht hat. Aber die Sache mit der Sünde hat Jesus ja auch immer wieder erklärt: Sünde ist nicht, dass man mal was falsch macht und eine Regel nicht einhält. Und Regeln hatten die frommen Leute zurzeit Jesu mehr als genug. Sie meinten nämlich, sich dadurch vor schlimmen Regelübertretungen zu schützen, indem sie sozusagen einen Schutzwall von weiteren einfacheren Regeln errichteten.
Jesus erklärte, Sünde sei eigentlich die Trennung von Gott. Das Gefühl, Gott gar nicht nötig zu haben, weil man selbst ja schon so gut  war.
Gott liegen die besonders am Herzen, die Hilfe brauchen und sie auch annehmen. Dazu erzählt Jesus dann auch noch andere Geschichten. Und immer geht es darum, dass geholfen wird, dass vergeben wird. Geschichten für  Leute, die das alles nicht brauchen, erzählt Jesus nicht.
Und weil ich auch nicht so ein guter Kerl bin, der immer alles richtig macht, deshalb bin ich froh, dass für Gott das verlorene Schaf wichtiger ist als die problemfreien gutversorgten anderen.
Auch wenn Sie vermutlich kein Schaf sein wollen, wo finden Sie sich in der Geschichte wieder?
 

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