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03.08.2015 / Andacht zum Monatsspruch / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Jörg Dechert

Heiligt der Zweck die Mittel?

Warum man keine unheiligen Mittel braucht, um gute Ziele zu erreichen.

Jesus Christus spricht: Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (Matthäus 10,16)

Wie bekomme ich, was ich will? Seit Jahrtausenden suchen Menschen immer neue Antworten auf diese Frage. Die meisten von uns fangen bereits im zarten Alter von zwei Jahren damit an. Und im Laufe unseres Lebens verfeinern wir unsere Methoden immer weiter und finden immer neue Mittel, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen.

Beziehungen und Familien sind voll davon. Die Gesellschaft ist voll davon. Natürlich auch der Arbeitsplatz und die Gesellschaft als Ganzes. Sogar christliche Gemeinden und Kirchen. Und je höher unser moralischer Selbstanspruch ist, desto subtiler sind die Methoden, die wir zur Erreichung unserer Ziele einsetzen. Das fängt schon auf dem Schulhof an: Die einen setzen körperliche Einschüchterung bis hin zur Gewalt ein – einfach weil sie es können. Andere wählen weniger auffällige Mittel: Gerüchte, Intrigen und Mobbing.

Weise ja, durchtrieben nein

Besonders schwierig wird es, wenn es dabei um einen guten Zweck geht.  Reden wir uns ein, dass es das hehre Ziel doch wert sei, bei der Wahl der Methoden nicht allzu sensibel vorzugehen. „Der Zweck heiligt die Mittel“, sagen wir dann.

„Ganz falsch“, sagt Jesus. Er schickt seine Nachfolger mitten hinein in heftige Konflikte. Und er sagt das seinen Leuten auch ganz offen, in Matthäus 10,15: „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.“ Und wie überleben Schafe unter den Wölfen? Indem sie selbst auch zu Wölfen werden? Indem sie alles an unheiligen Mitteln einsetzen, um den heiligen Zweck zu erreichen?

Bei Jesus heiligt der Zweck eben nicht die Mittel. Er ermahnt seine Jünger: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ (Matthäus 10,15) Oder in heutiger Sprache, ohne Tiere: Seid nicht dämlich und durchtrieben, sondern weise und wahrhaftig!

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Kommentare (4)

angelika m /

Heutzutage sagt man aber eher: Du falsche Schlange. Also eher nichts mir Klugheit.

G.Klaus /

Hi Andy Mensch, Danke ! Ich habe das so gelesen, dass der gute alte Luther die Tauben für falsch hält. Entschuldigung, Herr Luther. Jetzt bin ich ja beruhigt.

Andy /

@G.Klaus:
Genau so steht es ja auch da: Wir sollen ohne Falsch sein, so wie die Tauben ohne Falsch sind.
Nach Luther 1984:
"Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben."

G.Klaus /

Mich hat dieser Monatsspruch erstmal schockiert : "Falsch wie die Tauben" ? Was soll an Tauben falsch sein ??? In der Einheitsübersetzung ist die Taube mit "arglos", im Münchener neues Testament mit "unverdorben" beschrieben ,ich bin ziemlich sicher, dass Jesus es genau so meinte

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