Der Schwede und Friedensnobelpreisträger Dag Hammerskjöld war ab 1953 zweiter Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN). Er kam im September 1961 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Erst 1991, also 30 Jahre nach seinem Tod, erschien ein kleines Büchlein von ihm: „Das Unerhörte – in Gottes Hand zu sein“. Es enthält Tagebuchaufzeichnungen eines Mannes, der nicht nur der oberste Verwaltungsbeamte in der UN war, sondern auch Lutheraner und Christusmystiker.
Auch wenn Hammerskjöld schon mehr als 60 Jahre tot ist und sein Büchlein weit über 30 Jahre alt ist: „Das Unerhörte – in Gottes Hand zu sein“ ist ein Bekenntnis, das uns bis heute herausfordert. Denn:
Die Zeiten sind unsicher
Die Unsicherheit weht nicht nur durch unser Leben, sondern fegt geradezu auch durch unsere Zeit, unser Land und unsere Welt. Dinge verändern sich, in immer höherem Maß und immer schneller. Machtblöcke verschieben sich. Zukunftsfragen ängstigen uns persönlich: Werde ich meinen Wohlstand halten können? Ist mein Können und Wissen zukünftig noch gefragt? Komme ich mit bei den Veränderungen – und sind alle Veränderungen gut und hilfreich oder schlecht und schädlich?
Aus den Zukunftsfragen ergeben sich Gegenwartsfragen: Wie kann ich meine persönliche Welt zukunftssicher machen? Lohnt es sich, sich für andere zu engagieren? Wem kann ich vertrauen, dass er es gut mit mir meint? Die Liste dieser Fragen ließe sich deutlich verlängern, in der Summe aber erzeugen sie ein starkes, unbestimmtes Gefühl der Unsicherheit.
Wer unsicher ist, bewegt sich anders durch die Welt und das Leben als einer, der sicher ist.
Gott hält uns in der Hand
Ob ich mich unsicher fühle, kommt auch auf die Position an. Stehe ich ungeschützt und alleine im „Wind der Veränderung“? Nein, das muss nicht sein. Jenseits aller Gruppen, Solidargemeinschaften, Cliquen von Gleichgesinnten, Vereinen, Verbänden und Parteien lesen wir in der Bibel von einer sicheren Position in unsicheren Zeiten: „Denn ich habe das alles zu Herzen genommen, um dies alles zu erforschen: Gerechte und Weise und ihre Werke sind in Gottes Hand. Der Mensch erkennt nicht alles, was er vor sich hat – weder Liebe noch Hass“ (Prediger 9,1).
Weh dem, der in die Hände von Menschen fällt. Aber in Gottes Hand zu sein – das ist es!
Nicht um zerdrückt zu werden, sondern um beschützt zu werden. Nicht, um jeder Bewegung von Gottes Hand wie eine Marionette folgen zu müssen, sondern um gut aufgehoben zu sein. Jetzt und in Zukunft. „Das Unerhörte – in Gottes Hand zu sein.“ Gut, dass es diesen sicheren Platz in Zeiten der Unsicherheit gibt. Deshalb drei Ermutigungen:
- Entscheide dich bewusst, Gott zu vertrauen: „Ich bin in seiner Hand!“
- Entscheide dich bewusst, Konsequenzen zu ziehen: „Ich lebe anders!“
- Entscheide dich bewusst, andere zu diesem sicheren Ort einzuladen: „Hier ist ein guter Platz für dich und mich!“
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Mir (60 J., weiblich, Single) geht es auch so, dass ich mich mit dem gesellschaftlichen Wandel sehr schwer tue. Aufgewachsen in einem sehr geborgenen Umfeld sehe ich mich je länger je mehr in einer … mehrfremden Umgebung wieder - im eigenen Land. Da tut mir der Vers aus Kolosser 1,17 sooo gut:
"ER war da, noch bevor alles andere begann, und ER hält die ganze Schöpfung zusammen". Das ist so tröstlich! Gott hat die volle Kontrolle. ER wacht über allem - auch über mich. Das sollten auch schon Kinder vermittelt bekommen. Ich denke diese haben es heute viel schwerer, als in meiner Kindheit und Jugend.
Ja, das ist wunderbar,
Danke für Euch.
Ich bin froh das ich mich in Gottes Hand begeben habe dadurch wurde ich frei von Sucht und bin ein freier Mensch geworden. Ich merke aber auch das ich wenn ich mich von meinen Herrn entferne also die … mehrHand loslassen möchte immer wieder in Schwierigkeiten komme. Darum hoffe und bete ich täglich das diese Beziehung für ewig bestehen bleibt.