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/ Wort zum Tag

Römer 5,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Durch Jesus Christus haben wir den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.

Römer 5,2

Regelmäßig halte ich abends oder mittags Andachten im Berliner Dom. Viele Touristen kaufen ein Ticket für den Rundgang, der in die Hohenzollern-Gruft führt und in die luftige Höhe des Kuppelrundgangs. Der Dom als Bauwerk ist schon ein Erlebnis. Deswegen wird fotografiert und gefilmt, was man oder frau vor die Linse kriegt. Auch viele auswärtige Besucher sind dabei. Eine große missionarische Chance, ja, wenn man die Chance hat, Gehör zu finden! An einem ganz unruhigen Mittag habe ich das einmal so versucht, erst auf Englisch und dann auf Deutsch: „Liebe Gäste im Dom, Sie haben die Glocken und die Orgel gehört. Jetzt ist Andacht. Das ist wie im Restaurant: Sie haben die Speisekarte gelesen, jetzt kommt das Essen. Bitte hinsetzen. Denn jetzt können Sie live erleben, warum Sie im Berliner Dom sind.“

Jeder von uns Christen predigt. Manchmal reden die Taten lauter als Worte. Auch Kirchen predigen. Im Berliner Dom bildet die große Predigtkirche Gottes weite Schöpfung ab, Luft zum Atmen. Wer ganz nach oben schaut, muss aufpassen, dass ihm nicht schwindlig wird oder er Genickstarre bekommt. Die Predigt des Doms sagt: Gott finden wir nicht nur oben, Gott ist gnädig. Deshalb ist er uns in Jesus Christus entgegen gekommen. Die Eckpunkte seiner Geschichte finden sich illustriert in den Glasfenstern hinter dem Altar - das Wichtigste in Kürze: Weihnachten mit der Geburt Jesu, Karfreitag und Ostern mit Kreuzigung und Auferstehung, Himmelfahrt und Pfingsten mit der Erhöhung Jesu und Sendung seines Geistes. Wer das anschaut und im Herzen annimmt, also glaubt, erlebt die Gnade persönlich. Und die gilt nicht nur in der Kirche.

Wenn man den Berliner Dom verlässt, geht man unter der Kaiserloge durch in das bunte Treiben der deutschen Hauptstadt. Auch hier findet sich ein Bibelwort. Man könnte vermuten, der Kaiser hätte seinen Untertanen etwas nachgeholfen durch ein Bibelwort in der Art wie „Seid untertan der Obrigkeit“, aber mitnichten steht das da. Wer nach oben zur Kaiserloge blickt, liest: „Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch in Jesus Christus angeboten wird.“

Was für eine Botschaft! So darf ich heute leben: aus Gottes Gnade. Das ist ein Anlass zur Freude, zum Jubeln und, wie Paulus sagt, zum Rühmen. Weil Gott die Wege der Geschichte, auch unserer persönlichen, beschließt.

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