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© GNC Litauen

16.02.2018 / International / Lesezeit: ~ 6 min

Autor/-in: Rebecca Schneebeli

Mitmach-Songs, Bibelgeschichten und mehr

Die Radiosendung „Der kleine Abendstern“ erzählt litauischen Kindern von Jesus.

„Mama, erzähl mir eine Geschichte!“ Diese Worte haben sicherlich alle Mütter schon einmal von ihren Kindern gehört. Umso glücklicher sind Eltern, wenn sie auf gute Geschichten für ihre Kinder zurückgreifen können. ERF Medien bietet gemeinsam mit dem Bibellesebund „Schlaf Schaf TV“ an. In dem christlichen TV-Programm werden Kindern biblische Geschichten vermittelt.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch unser litauischer Partner GNC (Good News Center). Schon seit zwölf Jahren strahlen sie die Sendung „Der kleine Abendstern“ (Little Evening Star) per Kurzwelle aus. Dabei handelt es sich um ein christliches Radioprogramm speziell für Kinder, das im ganzen Land zu hören ist und sogar schon mehrere Preise als bestes Kinderprogramm gewonnen hat.

Mittlerweile gibt es neben der Radiosendung auch eine Zeitschrift für Kinder. Ieva Mykolaitytė-Bobelienė ist für die Verwaltung der Zeitschriftenabonnements zuständig, Karolina Rudžionytė ist als Fundraiserin im Bereich der Spenderbetreuung für das GNC zuständig. Im Interview berichten die beiden darüber, wie „Der kleine Abendstern“ sich in den letzten zwölf Jahren entwickelt hat.

ERF: Wie kam es dazu, dass die Sendung „Der kleine Abendstern“ ins Leben gerufen wurde?

Ieva Mykolaitytė-Bobelienė: Unsere Sendung „Der kleine Abendstern“ haben wir vor zwölf Jahren gestartet. Uns liegen Kinder sehr am Herzen. Wir wollten, dass sie sich bessere Radiosendungen anhören können; wir wollten ihr Denken und ihr Handeln durch unsere Sendung zum Guten verändern. Hörspiele, Lieder, Reportagen und Interviews sind gute Möglichkeiten, das zu erreichen. Wir wollen den Kindern beim Aufwachsen helfen. Wir wollen, dass sie zu ehrlichen, mitfühlenden, gelassenen, liebevollen und mutigen Menschen heranwachsen. Wir glauben daran, dass wir durch die Sendung Funken der Freude in jede Familie tragen können.

Mitmach-Lieder machen Spaß und fördern die Lernfähigkeit der Kinder

ERF: Woher kommt der Name „Der kleine Abendstern“?

Ieva Mykolaitytė-Bobelienė: Auf den Namen kam meine Kollegin Daiva Baueriene. Unsere Sendung wird Samstag- und Sonntagabend ausgestrahlt. Da passt das. Entwicklungspsychologisch geht man davon aus, dass die Informationen, die ein Kind vor dem Schlafengehen hört, länger im Gedächtnis bleibt als andere Informationen, die es in Laufe des Tages gehört hat. Deswegen haben wir uns für ein Format am Abend entschieden.

ERF: Was lernen die Kinder bei „Der kleine Abendstern“ über Jesus?

Karolina Rudžionytė: Unsere Radioprogramme erzählen viele Geschichten aus dem Neuen Testament. Wir erzählen den Kindern von Jesu Geburt, von der Bedeutung von Ostern: Dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist. Aber wir greifen auch andere Themen aus dem Neuen Testament auf wie etwa die Bergpredigt oder die Gnade, mit der Jesus Menschen begegnet ist.

ERF Medien ist über unseren weltweiten Partner TWR mit dem Team des GNCs verbunden. In der Radiosendung „Popmusik begeistert Menschen für Jesus“ erzählt der Leiter des GNC Remigijus Jucevičius mehr über den Popsender XFM, den das GNC auch betreibt. Durch Ihre Spende ermöglichen Sie es uns, weiterhin andere Radiopartner in Europa wie das GNC zu unterstützen.

ERF: Die Sendung „Der kleine Abendstern“ gibt es seit 2005. Für die Sendung haben Sie als Team auch verschiedene Lieder selbst komponiert, aus denen mittlerweile auch CDs entstanden sind. Was war die Motivation dahinter, eigene Bewegungslieder zu kreieren?

Ieva Mykolaitytė-Bobelienė: Schon seit 2005 haben wir Kontakte zu Kindern, die in Kinderheimen aufwachsen oder in sonderpädagogische Einrichtungen leben. Davon inspiriert haben wir Bewegungslieder kreiert. Denn diese Lieder regen die Hirnaktivität der Kinder an, fördern ihre körperliche Entwicklung und unterstützen sie dabei, sich selbst und ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Außerdem erweitern sie das Sprachvokabular der Kinder und fördern eine gute Aussprache. Gleichzeitig fördern solche Lieder auch die psychomotorische Entwicklung und verbessern die Koordination der Kinder.

Selbst außerhalb von Litauen singen Kinder die Lieder vom „Kleinen Abendstern“

ERF: Seit 2008 gibt es auch eine Kinderzeitschrift zur Radiosendung, auch mit dem Namen „Kleiner Abendstern“. Was erwartet litauische Kinder in dem Magazin?

Ieva Mykolaitytė-Bobelienė: Seit 2008 geben wir jedes Vierteljahr ein musikalisches und lehrreiches Magazin für Kinder heraus. Unser Traum ist es, dass dadurch Kinder den Wert von Liebe, Freundlichkeit, Vergebung und Ehrlichkeit lernen. Im Magazin selbst finden die Kinder Liedtexte zu den Songs der Sendung, lehrreiche Artikel, Denksportaufgaben und Sprachübungen in Litauisch. In unserer Zeitschrift haben wir sogar eine eigene Rubrik für Teenager und Eltern. Dem Magazin liegt eine CD bei. Darauf finden die Kinder Musik, Lieder und Geschichten aus der Radiosendung. Diese CD ist nicht nur bei den Kindern beliebt, sondern auch bei ihren Eltern. Denn sie können sie ihren Kindern vorspielen, wenn sie mit ihnen im Auto unterwegs sind. Verschiedene sonderpädagogischen Einrichtungen haben uns zurückgemeldet, dass unsere Zeitschrift für exzellentes Arbeitsmaterial für Kinder ist. Das bekommen wir auch durch persönliche Gespräche vermittelt. Aber auch die Preise, die wir schon gewonnen haben, zeigen uns das.

ERF: Welches Feedback erhalten Sie als Team von „Der kleine Abendstern“?

Karolina Rudžionytė: Viele Eltern berichten uns, dass ihre Kinder die Geschichten von „Der kleine Abendstern“ jeden Abend hören. Manchmal erzählen sie, dass sich dadurch das Verhalten der Kinder verändert hat: Die Kinder werden freundlicher, mitfühlender und denken mehr über ihr Verhalten nach. Viele Kinder singen die Lieder aus unserer Sendung im Kindergarten, in der Schule. Wir bekommen sogar Rückmeldungen von litauischen Gemeinschaften, die außerhalb Litauens leben, dass sie unsere Lieder verwenden. Auch die Zahl unserer Fans unserer Facebook Seite wachsen stetig, mittlerweile haben wir über 3500 Fans.

Zwei Rückmeldungen möchte ich beispielhaft nennen: Eines Tages erhielt meine Kollegin Daiva einen Brief von einer Mutter, die sie bat, ihr einige von ihr gesungene Lieder auf CD zu schicken. Diese Mutter hatte eine autistische Tochter und immer wenn diese Daivas Stimme hörte, fing sie an zu lächeln. Daiva rief die Mutter an und sandte ihr einige Lieder auf CD zu. Die Mutter bedankte sich bei uns und schickte Daiva ein Video von ihrer Tochter, wie diese zu Daivas Lieder tanzt und dabei lacht. Ein anderes Mal haben wir eine Schule in Vilnius besucht, die sich im sonderpädagogischen Bereich spezialisiert hat. In der Klasse trafen wir einen achtjährigen, autistischen Jungen namens Darekas. Er ist ein begabter Sänger, hat aber keine Eltern und lebt deshalb in einem Kinderheim. Einige Zeit später luden wir ihn in unser Studio ein und nahmen einen Song mit ihm auf. Das war eine ganz besondere Erfahrung für uns und für Darekas.

Ein kleines Team mit großem Glauben

ERF: Zwei Radiosendungen pro Woche, eine Zeitschrift und CDs vom „Kleinen Abendstern“ bieten Sie den litauischen Kindern. Wie groß ist das Team im Hintergrund?

Ieva Mykolaitytė-Bobelienė: Unser Team besteht aus zwei Redakteuren, die für die Radiosendereihe, das Magazin und die CDs zuständig sind. Rūta Katkevičienė leitet unser Team und die Sendung. Zusätzlich haben wir mit mir noch jemanden, der sich um die Aboverwaltung kümmert, und eine Kollegin, die für Facebook und die Verwaltung unserer Webseite zuständig ist. Als Team haben wir einerseits schon viele Jahre Erfahrung, sind aber gleichzeitig jung geblieben. Altersmäßig sind wir bunt gemischt. So können wir gegenseitig voneinander lernen.

ERF: Was sind Herausforderungen bei der Arbeit?

Karolina Rudžionytė: Wir haben wie gesagt sehr wenig Leute. Aber wir sind sehr dankbar, dass wir mittlerweile drei neue Leute in unserem Team haben. Vorher hat sich mehr oder minder eine Person komplett um alles gekümmert. Aber dadurch dass unser Magazin kostenlos verteilt wird, ist das Gehalt für unsere Mitarbeiter nicht hoch genug, um davon zu leben. Viele unserer Mitarbeiter sind auf Zweitjobs angewiesen. Doch trotz dieser Schwierigkeiten haben wir ein Team, das stark im Glauben ist. Wir verlieren nicht die Hoffnung.

ERF: Vielen Dank für das Interview.

 Rebecca Schneebeli

Rebecca Schneebeli

  |  Redakteurin

Sie schätzt an ihrem Job, mit verschiedenen Menschen und Themen in Kontakt zu kommen. Sie ist verheiratet und mag Krimis und englische Serien.

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